Liegt bei Ihrer Patientin bzw. Ihrem Patienten die nachfolgend genannte Diagnose vor?
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D64.9 Anämie, nicht näher bezeichnet
Berufliche Tätigkeiten / Einwirkungen
War Ihre Patientin bzw. Ihr Patient einer der nachfolgend beschriebenen Einwirkungen bei der Arbeit ausgesetzt?
Berufliche Einwirkungen / Tätigkeiten | BK-Nr. |
Blei oder seine Verbindungen Beispiele: - Blei- oder Zinkhütten
- Feilen, Sägen, Fräsen, trockenes Schleifen oder Polieren von metallischem Blei oder Bleilegierungen
- Mischen und Anreiben bleihaltiger Farben in Pulverform (z. B. Bleiweiß, bleihaltigem Zinkweiß, Mennige, Bleicyanamid, Chromgelb, Chromrot, Neapelgelb)
- Aufspritzen der Farben mittels Spritzpistole
- Abbürsten und Abbrennen von Bleifarbenanstrichen
- Schneiden oder Schweißen an mit Mennige oder anderen Bleifarben gestrichenen oder verbleiten Teilen (z. B. beim Verschrotten, Abwracken)
- Warmnieten mit Mennige gestrichener Eisenteile
- Altmetallschmelzen
- Homogenverbleien
- Bleilöten
- Arbeiten in Drahthärtereien
- Herstellung von Lagerschalen aus Bleibronze
- Herstellung von Bleiakkumulatoren
- Abziehen der Oxydschicht vom Bleibad (z. B. in Patentierereien)
- Verstäuben der sog. Krätze und
- Glätten (Bürsten, Schleifen) von Karosseriefugen u. ä. die mit vorwiegend bleihaltigem Lötzinn behandelt wurden
- Herstellung bleihaltiger Glasuren (Fritten), Emails, Dekors, Kristallgläser
- Verwendung von Bleiverbindungen als Stabilisatoren und Gleitmittel in der Kunststoffindustrie
- Reinigen von mit Bleibenzin betriebenen Motoren, in denen Bleioxyd oder Bleihalogenide als Verbrennungsrückstand vorkommen
- Mischen mit Benzin in Mischanlagen oder beim Reinigen der Bleibenzin-Lagertanks von Bleischlamm
- Der Umgang mit metallischem Blei, Bleirohren, Bleilettern, z. B. im graphischen
Gewerbe, oder mit bleihaltigem Benzin an Tankstellen stellt kaum eine spezifische Gesundheitsgefahr dar. | |
Benzol Beispiele: - Destillation von Kohle (Kokereien und Gaswerke)
- Förderung von Erdöl und Erdgas
- Destillation von Erdöl (Raffinerien)
- Herstellung von Roh- und Reinbenzol
- unvollständige Verbrennung (Pyrolyse) von organischem Material z. B.
- in Gießereien beim Abgießen von Formen (aus org. Bindemittel)
- in Motoren und Auspuffsystemen (aus Alkylbenzolen oder Acetylen)
- beim Laserschneiden von speziellen Kunststoffen
- Transport von Benzol-haltigen Produkten (Tankschiffe, Tank- und Kesselwagen sowie Tankcontainer)
- Tätigkeiten mit Ottokraftstoff oder an ottokraftstoffführenden Teilen z. B.
- Treibstofftransport und -handel
- Tankanlagen
- im Kfz-Handwerk
- Verwendung von benzinbetriebenen Geräten wie beispielsweise Motorsägen und Mähgeräten
- Tankreiniger
- Tankwart
- Tätigkeiten mit „Winterdiesel“
- Tätigkeiten mit Kerosin
- Innenreinigung von Behältern für bestimmte kohlenwasserstoffhaltige Produkte wie z. B. Benzol, Ottokraftstoff, Kerosin, Dieselkraftstoff, Heizöl oder Lösemittel
- Tätigkeiten in Teer-, Pech- und Asphaltlaboratorien
- Grundstoff und Zwischenprodukt in der Herstellung von
- Ethylen
- Ethylbenzol
- Styrol
- Cumol
- Cyclohexan
- Gummi
- Verwendung von kohlenwasserstoffhaltigen Produkten als Löse- und Reinigungsmittel (z. B. Waschbenzin, Reinigungsbenzin, Testbenzin, technische Xylole, Toluol) u. a.
- in Druckereien
- Waffenfabriken
- metallverarbeitenden und anderen Betrieben
- Auftrag von Beschichtungen und Oberflächenbehandlungsmitteln
- als Verdünner von flüssigen Klebern (z. B. Herstellung und Reparatur von Schuhen)
- zur Körperreinigung
Eine Expositionszeit von in der Regel - einem Jahr bei extremer Belastungsintensität, - zwei bis fünf Jahren bei hoher Belastungsintensität, - sechs bis zehn Jahren bei mittlerer Belastungsintensität - ist ausreichend (siehe wissenschaftliche Begründung S. 62 - 63). | |