abgeschlossen 12/1994
Gerben ist ein Verfahren zur Herstellung von widerstandsfähigem Leder. Das Gerben kann sowohl mit pflanzlichen als auch mit mineralischen Gerbmitteln erfolgen. Die Chrom-Gerbung stellt das wichtigste Gerbverfahren dar, ca. 90 % aller Leder sind chromgegerbt. Bei den Chromgerbungsmitteln handelt es sich in der Regel um basische Chrom(III)-Sulfate. Im Verlauf der Weiterverarbeitung ist es möglich, daß die Chrom (III)- Verbindungen zum krebserzeugenden Chrom (VI) oxidiert werden, insbesondere wenn das Leder kurzzeitig mit alkalisch reagierenden Materialien behandelt wurde. Neben Bereichen der lederverbeitenden Industrie, in denen Arbeitnehmer mit dem Chrom (VI) in Berührung kommen können, kann auch beim Tragen von Schutzkleidung aus Leder, wie z. B. Schutzhandschuhen, Schutzschuhen, Schutzkleidung oder Schutzhelmen (Schweißband) ein Hautkontakt mit Chrom (VI) erfolgen.
Erprobung der Analysenvorschrift ISO - 92.0111 für Chrom (VI) in Leder. Teilnahme an einem Ringversuch unter Anwendung der ISO-Norm (Organisation durch die Lederindustrie-BG). Analyse unterschiedlichster Ledermaterialien. Auswertung der Ergebnisse.
Zur Bestimmung von Chrom (VI) in Ledermaterialien (z. B. in Schutzhandschuhen, Schutzschuhen und Schweißbändern von Schutzhelmen) wurde ein Meßverfahren entwickelt, das es ermöglicht, den Grenzwert von Chrom (VI) in Leder (2 ppm) zu überwachen. Die Eignung des Verfahrens wurde in Ringversuchen bestätigt. Im Rahmen des Berufsgenossenschaftlichen Meßsystems "Gefahrstoffe" (BGMG) der gewerblichen Berufsgenossenschaften wird das Verfahren als Standardmeßverfahren für Chrom (VI) in Leder eingesetzt.
Veröffentlichungen:
DIN EN 420 "Allgemeine Anforderungen für Handschuhe" (Entwurf Juli 1998), prEN 420, 1998
Weitere Informationen:
Leder/Textil/Bekleidung
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Krebserregende Stoffe, Messverfahren
Weitere Schlagworte zum Projekt:Chrom (VI), Leder, Schutzgastechnik, photometrische Bestimmung, Schutzkleidung