abgeschlossen 02/2000
Ringversuche sind im analytischen Labor eine Maßnahme der externen Qualitätssicherung. Im Auftrag des Ausschusses für biologische Arbeitsstoffe (ABAS) führt das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit - BIA Ringversuche zur Ermittlung der Konzentration biologischer Arbeitsstoffe in der Arbeitsplatzatmosphäre durch. Diese Ringversuche sollten den innerbetrieblichen Messstellen (IMS) oder den von diesen beauftragten, externen Laboratorien eine Möglichkeit bieten, ihre Qualität anhand externer Qualitätssicherungsmaßnahmen zu dokumentieren.
In einem ersten Ringversuch zur Bestimmung der Schimmelpilzkonzentration aus Luftproben wurden 1997 eine gemeinsame Probenahme vor Ort durchgeführt und reelle Proben getestet. Bei dem im Herbst 1999 durchgeführten Ringversuch wurden hingegen unter weitgehend standardisierten Bedingungen hergestellte Probenträger mit definierter Belegung verteilt. Die Probenahme wurde damit für die einzelnen Teilnehmer aus dem Versuch ausgeklammert. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf der Probenaufarbeitung im Labor. Aus frischen Kulturen zweier verschiedener Penicillium-Arten wurden Misch-Sporensuspensionen in drei verschiedenen Konzentrationen hergestellt (niedrig = < 1.000 KBE/m³, mittel = 10.000-100.000 KBE/m³ und hoch = 200.000-1.000.000 KBE/m³), die mit einem hydropneumatischen Düsenzerstäuber vernebelt wurden. Zur Probenahme wurden 24 PGP-GSP-Köpfe verwendet, die auf ein Gestell montiert und auf die anströmende Luft ausgerichtet wurden. Der Durchfluss durch die Filter betrug 5,8 l/min. Die Filter wurden bei einer Probenahmedauer von 30 min mit je 174 l Pilzsporenaerosol beaufschlagt. Es wurden 18 Probenahmeserien durchgeführt, jeweils drei mit derselben Sporenaerosol-Konzentration (s.o.). Aus organisatorischen Gründen erfolgte die Beaufschlagung sämtlicher Filter an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Jeder Teilnehmer erhielt je neun Proben auf Gelatine und auf Polycarbonatfiltern. Die Aufarbeitung der Proben sollte in Anlehnung an die in den Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 430) festgelegte Methode erfolgen. Probenträger mit niedriger Konzentration sollten dabei nach der direkten Methode, solche mit mittlerer bzw. hoher Konzentration nach der indirekten Methode analysiert werden.
Die Referenzdaten aus der Herstellung der Probenträger lassen bei beiden Filterarten (Gelatine, Polycarbonat) sowohl innerhalb der verschiedenen Konzentrationen (niedrig, mittel, hoch) als auch zwischen den beiden Tagen, an denen die Beaufschlagung durchgeführt wurde, jeweils eine mehr oder weniger hohe Streuung erkennen. Die höchste Variabilität wurde dabei bei den niedrigsten Konzentrationen verzeichnet. Da die Auswertung der in dieser Größenordnung beaufschlagten Filter mit Hilfe der direkten Methode nur wenige Fehlermöglichkeiten enthält und offensichtlich in allen Labors gut gehandhabt wurde, war die Übereinstimmung der Resultate zufriedenstellend. Bei den nach der indirekten Methode ausgewerteten Probenträgern (mittlere und hohe Konzentration) gab es hingegen sowohl zu hohe als auch zu niedrige Resultate. Hier wurden sowohl Unterschiede zwischen den Streuungen bei der Beaufschlagung der Probenträger als auch bei den Teilnehmerergebnissen verzeichnet, die auf das aufwendigere Aufarbeitungsverfahren zurückgeführt werden können. Da die Variabilität der im Staubkanal hergestellten Probenträger relativ hoch war, soll im BIA ein anderes Verfahren entwickelt werden, das besser zur definierten Beaufschlagung von Probenträgern im Labor geeignet ist. Sobald die Erprobungsphase hierfür abgeschlossen ist, soll ein weiterer Ringversuch angeboten werden.
Weitere Informationen:
Dienstleistungen
Gefährdungsart(en):Biologische Arbeitsstoffe
Schlagworte:Messverfahren, Biologische Arbeitsstoffe, Qualitätssicherung
Weitere Schlagworte zum Projekt:biologische Arbeitsstoffe, Ringversuch, Schimmelpilze, Windkanal mit Filterprüfstand, Pilzsporenaerosole, Probenaufarbeitung