abgeschlossen 09/2022
Hochautomatisiertes Fahren erlaubt es, in begrenztem Rahmen die Fahraufgabe an das Fahrzeug abzugeben. In dieser Zeit können sich Fahrzeugführende anderen Aufgaben zuwenden, müssen jedoch jederzeit die Kontrolle wieder übernehmen können. Im Zusammenhang mit dienstlich veranlassten Fahrten stellt sich die Frage, für welche Aufgaben die frei gewordene Zeit aufgewendet werden kann, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden und negative Beanspruchungsfolgen hervorzurufen. Ziel des Projektes war es, Eigenschaften natürlicher Aufgaben hinsichtlich ihrer Eignung als nichtfahrbezogene Aufgabe während dienstlich veranlasster Fahrten einzuschätzen. Diese Einschätzung erfolgte auf der Grundlage der Sicherheit der Übernahme und der psychischen Beanspruchung.
Anhand einer Metaanalyse sowie einer Untersuchung im dynamischen Fahrsimulator wurde untersucht, inwiefern fahrfremde Aufgaben die Sicherheit von Übernahmen aus hochautomatisierter Fahrt beeinflussen und psychisch beanspruchen. Als fahrfremde Aufgabe wurde eine kognitiv beanspruchende Routenplanungsaufgabe entwickelt, die es erlaubt, Fahrende über einen längeren Zeitraum abzulenken. Außerdem wurden für die Übernahmesituation Testszenarien entwickelt, die mittel dringlich, nicht vorhersagbar sowie kritisch waren und eine komplexe Manöverentscheidung erforderten.
Fahrfremde Aufgaben beeinflussen die Sicherheit der Übernahme aus hochautomatisierter Fahrt, insbesondere dann, wenn der Bedarf für eine Übernahme ohne Übernahmeaufforderung erkannt werden muss. Basierend auf den Studienergebnissen sowie Ergebnissen anderer Metaanalysen wurde eine Klassifikation von Aufgabeneigenschaften vorgeschlagen, die erste Anhaltspunkte für die Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsplätzen mit hochautomatisierten Fahrten bietet.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gestaltung von Arbeit und Technik
Schlagworte:Prävention, Psychische Beanspruchung/Belastung, Verkehrsunfälle
Weitere Schlagworte zum Projekt:Aufgabeneinflüsse, Übernahme, Automatisierung