Entwicklung von Sanierungsverfahren für Asbest- bzw. PAK-haltige Oberflächenversiegelungen und Anstriche

Projekt-Nr. FF-FP 0277

Status:

abgeschlossen 04/2010

Zielsetzung:

- Weiterentwicklung eines Pastenverfahrens zur Sanierung von Anstrichen bzw. Oberflächenversiegelungen, die Asbest- bzw. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten - Entwicklung eines sicheren und einfach handhabbaren Verfahrens, welches allen Beschäftigten, die unmittelbar oder mittelbar mit asbest- bzw. PAK-haltigen Anstrichen bzw. Oberflächenversiegelungen umgehen, zur Verfügung gestellt werden kann. - wissenschaftliche Nachweiserbringung der Praxistauglichkeit, um das Verfahren anschließend als weiteres anerkanntes Verfahren geringer Exposition zuzulassen.

Aktivitäten/Methoden:

AP 1: Erarbeitung von Bewertungskriterien und Entwicklung eines Bewertungsverfahrens zur Bestimmung des Erfüllungsgrades der zu stellenden Anforderungen an das Verfahren AP 2: Ermittlung geeigneter Substanzen für das Pastenverfahren AP 3: Entwicklung und Realisierung eines Versuchsstandes zur Erprobung und messtechnischen Analyse des Pastenverfahrens im Labormaßstab AP 4: Durchführung von Versuchen und messtechnische Analyse zur Überprüfung der Machbarkeit des Pastenverfahrens im Labormaßstab AP 5: Durchführung von Feldversuchen zum Pastenverfahren AP 6: Zulassung des Pastenverfahrens als geprüftes Arbeitsverfahren

Ergebnisse:

Bei den meisten Versuchen der Feldversuchsphase wurden keine Asbestfasern emittiert; in einigen wenigen Fällen konnten Fasern auf den Kernporenfiltern ermittelt werden. Die Anzahl lag jedoch jederzeit deutlich unter dem Wert von 15.000 Fasern/m³ Luft. Auch die nach BGI 664 vorgeschriebenen Messungen, die durch das Institut für Gefahrstoff-Forschung (IGF) der BG RCI durchgeführt wurden, bestätigten die Erkenntnisse aus der Labor- und der Feldversuchsphase. Im Anschluss an die Versuche wurden die Ergebnisse dem Forschungsbegleitkreis vorgestellt. Inzwischen wurde dem Arbeitskreis "Asbestexposition bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten" das Verfahren vorgestellt und ein Antrag zur Aufnahme in die BGI 664 gestellt. Diesem wurde entsprochen, sodass die Arbeitsanweisung und die Verfahrensbeschreibung demnächst veröffentlicht und Teil der BGI 664 sein werden. Damit ist das Ziel des Forschungsvorhabens, ein neues, einfaches sowie kostengünstiges Arbeitsverfahren mit geringer Exposition zu entwickeln, vollständig erreicht. In der Praxis wird das Verfahren bereits angewandt, um bei der Bearbeitung von asbestfreien Oberflächen anderweitigen Staub zu binden und somit die Mitarbeiter zu schützen. Dies lässt darauf schließen, dass das Arbeitsverfahren nach der vollständigen Zulassung auch an asbesthaltigen Oberflächen praktisch genutzt werden wird.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • RWTH Aachen
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Prävention, Chemische Arbeitsstoffe, Gestaltung von Anlagen und Verfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Asbest, Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Sanierung, Oberflächen

Weitere Informationen

[http://www.dguv.de/ifa/de/pra/asbest/bt_26_verfahrensbeschreibung.pdf#Verfahrensbeschreibung (Pasten-Verfahren)#Method description (in German)] Herrmann, J.; Rudolf, E.: Aus der Forschung - Entfernung problematischer Metallbeschichtungen - Asbest in der Fettfalle. DGUV Forum 2 (2010) Nr. 12, S. 34-35