abgeschlossen 10/1996
TRGS 905 stuft künstliche Mineralfasern (KMF) bestimmter Abmessungen und stofflicher Zusammensetzungen als krebserzeugend in Kategorie 2 oder 3 gem. Gefahrstoff- Verordnung (GefStV) ein. Weiteres Einstufungskriterium ist die Biobeständigkeit, jedoch ohne konkrete Angabe von Grenzwerten für die Differenzierung zwischen den Kategorien, weil die Methoden zur Bestimmung der Biobeständigkeit unzureichend standardisiert sind und keine gesicherte Korrelation zwischen Biobeständigkeit und Kanzerogenität bekannt ist. Ziel: Erarbeitung eines Standardmessverfahrens und von kanzerogenitätsrelevanten Bewertungskriterien für die Beständigkeit von KMF im Organismus
Untersuchung an 7 Fasermaterialien (2 weitere im BAuA-Projekt F1249); parallele Untersuchungen mit identischen Faserproben unter Inhalation, intratrachealer Instillation, intraperitonealer Injektion und in-vitro zur Ermittlung von in-vivo Beständigkeit, in-vitro-Löslichkeit und kanzerogener Potenz; Erarbeitung von Rahmenbedingungen für standardisierte Tests; Validierung der in-vitro-Methode
Korrelation zwischen Halbwertszeit in vivo (Rattenlunge) und Auflösungsgeschwindigkeit in vitro; intratracheale Instillation wie Kurzzeitinhalation setzt der Aussagefähigkeit experimentelle Grenzen. Für wichtige Fasern (große Produktionsmengen, anwendungsbedingte Exposition) sollten beide Verfahren angewendet und bei mangelnder Übereinstimmung durch subchronischen Inhalationstest mit Recovery Periode (EPA 1995) ergänzt werden. Toxikologische und arbeitsmedizinische Beurteilung von Mineralfasern erfordert eine Korrelation zwischen Halbwertszeiten der Biopersistenz und Kanzerogenität (weitere Forschung).
Veröffentlichungen:
Muhle, H. u.a.: Fasern-Tests zur Abschätzung der Biobeständigkeit und zum Verstaubungsverhalten. BIA-Report 2/98. Hrsg.: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG), Sankt Augustin 1998
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Gefährdungsbeurteilung, krebserregende Stoffe, Toxikologie
Weitere Schlagworte zum Projekt:Mineralfasern, Kanzerogene