Überprüfung der Effekte von Multitasking

Projekt-Nr. IAG 490013

Status:

abgeschlossen 12/2010

Zielsetzung:

Multitasking ist ein häufig auftretendes Phänomen in der heutigen Arbeitswelt - es kann sich jedoch negativ auf Leistung und Gesundheit auswirken. Die Effekte des Multitasking auf die drei Ebenen Leistung, subjektives Empfinden und physiologische Parameter sollen genauer untersucht werden. Hierbei sollen auch mögliche Geschlechtsunterschiede und Altersunterschiede überprüft werden.

Aktivitäten/Methoden:

Es wurde ein Experiment mit zwei alltagsnahen Szenarien durchgeführt. Hierbei mussten die Versuchspersonen Aufgaben einmal ohne und einmal gleichzeitig mit anderen Aufgaben durchführen. Bei der Aufgabe "Bürotätigkeit" wurde der Versuchperson insgesamt 70mal jeweils ein Wort auf einem Bildschirm präsentiert. Jedes Mal musste die Person per Knopfdruck entscheiden, ob das Wort Rechtschreibfehler enthielt. In einem zweiten Block kam als parallele Aufgabe hinzu, einen gesprochenen Text anzuhören und anschließend Fragen dazu zu beantworten. Bei der sogenannten Spurwechselaufgabe muss die Versuchsperson bei einer simulierten Autofahrt regelmäßig die Spur wechseln und gleichzeitig folgende Aufgaben ausführen: eine Telefonnummer in ein Handy eingeben, ein Papiertaschentuch aus der Packung holen, abgezähltes Geld aus einem Portmonee nehmen und eine Wegbeschreibung vorlesen.

Ergebnisse:

Die Auswertung der Daten zeigt, dass sich die Leistung verschlechtert und die subjektive Anspannung ansteigt, wenn Personen mehr als eine Aufgabe gleichzeitig ausführen. Ein signifikanter Anstieg der Herzrate wurde bei der Spurwechselaufgabe festgestellt. Es gab keine Geschlechtsunterschiede und so gut wie keine Altersunterschiede. Die Ergebnisse werden derzeit veröffentlicht. Grundsätzlich verdeutlicht die Untersuchung des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG), wie wichtig das Thema "Multitasking" auch für den Arbeitsschutz ist. Multitasking kann eine psychische Fehlbelastung darstellen und zu Unfällen führen. Die Arbeitsorganisation sollte deshalb darauf abzielen, Multitasking zu reduzieren.

Stand:

30.10.2012

Projekt

Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Psychische Fehlbelastungen

Schlagworte:

Psychische Beanspruchung/Belastung, Geschlechtsspezifische Risiken, Informationsverarbeitung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Effekte von Multitasking werden untersucht: - Geschlechtsunterschiede - Altersunterschiede