Einsatz von Datenbrillen (head mounted displays, HMD) für den Sicherheitscheck bei der Inbetriebnahme von Flurförderzeugen

Projekt-Nr. IFA 1127

Status:

abgeschlossen 01/2017

Zielsetzung:

Die Inbetriebnahme von Flurförderzeugen setzt die Durchführung eines Sicherheitschecks voraus. Dieser wird durch Checklisten dokumentiert, die konventionell auf einem Klemmbrett von Beschäftigten mitgeführt werden. Die Prüfung bezieht sich auf sämtliche äußerlich ersichtlichen Gefahrenquellen, z. B. einen zu geringen Reifendruck, Flüssigkeitsaustritt etc. Die analog geführten Checklisten liegen meist nicht digitalisiert vor und die Sicherheitsfachkraft bzw. die Instandhalter erfahren von den Schäden ggf. erst verspätet. Der Einsatz von HMD (head mounted display, Datenbrille) bietet eine innovative Möglichkeit zur Lösung dieses Problems. Eine HMD-App soll die Checkliste digital reproduzieren und die Ergebnisse des Checks möglichst in Echtzeit an die relevanten Beteiligten spiegeln. Die Kommunikation soll bidirektional möglich sein, damit alle miteinander kommunizieren können. Gefährdungen durch festgestellte Schäden am Fahrzeug sollen auf diese Weise rechtzeitig abgestellt werden.

Aktivitäten/Methoden:

Nach Feldbeobachtungen und der Analyse der analogen Checklisten wurden Kontext und Inhalt der Aufgabenausführung objektiviert. Die derart gewonnen Erkenntnisse wurden in der Programmierung der App (Android) umgesetzt und auf ein auf einer Datenbrille verwendbares Format (gut lesbare Darstellung für kleine Displays, Steuerung über Sprachbefehle) übertragen.

Ergebnisse:

Ein analoger Sicherheitscheck für Flurförderzeuge wurde mithilfe einer auf Datenbrillen nutzbaren App digitalisiert. Die zentralen Funktionen der Anwendung sind die Dokumentation möglicher Schäden und die Weiterleitung des Sicherheitschecks an die zuständige Personengruppe (Sifa etc.) in Echtzeit. Eine Besonderheit der App besteht in ihrer Lauffähigkeit auf Datenbrillen ebenso wie auf Tablets und Smartphones. Die Sensorik der Datenbrille ermöglicht eine Objekterkennung des betreffenden Fahrzeugs. Fahrzeugspezifisch wird eine hinterlegte Hierarchie an zu prüfenden Verhältnissen abgerufen und angezeigt. Sofern ein Schaden festgestellt wird, kann dieser über die Kamerafunktion der Datenbrille und/oder über eine Textnachricht dokumentiert werden. Hierfür wurden Funktionen wie Bilderkennung, Fotoaufnahme, Echtzeit-Datenübertragung, Schreiben und Lesen von Daten auf/von einen Server implementiert. Das Protokollieren von Daten in einer Datenbank erfolgt mithilfe einer Desktop-Anwendung, diese Anwendung bietet Funktionen sowohl für die Kommunikation mit der Datenbank als auch für Visualisierung von Daten. Jede Dokumentation wurde mit einem Zeit- und Personenstempel versehen, der Dokumentationspflicht wird somit besonders sorgsam Folge geleistet. Die Projektbeschreibung sowie die App wurden an die BGHW übergeben.

Stand:

06.08.2018

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
  • Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

Großhandel

Gefährdungsart(en):

Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

Neue Technologien

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Datenbrillen, HMD, Flurförderzeuge, Arbeiten 4.0, Sicherheitscheck

Kontakt

Weitere Informationen

Eine Veröffentlichung, ggf. zusammen mit Erkenntnissen und Ergebnissen aus anderen IFA-Projekten zu Datenbrillen ist geplant