Neuentwicklung des Webtools zu GESTIS-AMCAW (Analytical Methods for Chemical Agents at Workplaces)

Projekt-Nr. IFA 1133

Status:

abgeschlossen

Zielsetzung:

AMCAW (Analytical Methods for Chemical Agents at Workplaces) ist eine Webanwendung für die Pflege und Darstellung von (internationalen) Messverfahren und Informationen darüber, welche Messbereiche diese Methoden umfassen. Diese wird von Laboren und Universitäten genutzt, um standardisierte Analysemethoden für bestimmte chemische Stoffe zu erhalten. In der Webanwendung wird die Ausführung von Analysenmethoden dargestellt und angegeben, welche Stoffkonzentrationen die Analysenmethoden umfassen. Die Methodenbeschreibungen werden von den analytischen Instituten der jeweiligen Länder eingestellt.

Die derzeitige Anwendung wurde über Jahre entsprechend den Anforderungen und Bedürfnissen von Nutzern und Fachseite erweitert und ergänzt, wobei der Fokus auf der funktionalen Ergänzung des Systems und nicht auf der technischen Instandhaltung lag. Die Anwendung wird im Rahmen des Projektes den aktuellen Standards entsprechend realisiert, um die Wartbarkeit zu erhöhen und etwaige Pflegebedarfe für die Zukunft zu reduzieren sowie derzeitige Herausforderungen (bspw. Pflege neuer Grenzwerte oder Änderung bestehender Grenzwerte) seitens der Fachseite zu meistern. Die bestehende Webanwendung soll unter Berücksichtigung der weiteren Systeme des Themenkomplexes Gefahrstoffinformationssystem (GESTIS) und ihrer Abhängigkeiten neu konzipiert und realisiert werden. Der Funktionsumfang des Bestandssystems bleibt hierbei erhalten und wird um inhaltliche Pflegemöglichkeiten der Fachseite sowie Funktionserweiterungen (bspw. erweiterte Suchen) ergänzt.

Aktivitäten/Methoden:

Es wurde im Rahmen des Projektes eine neue Webanwendung für die Pflege und die Darstellung von (internationalen) Analyseverfahren und Messverfahren zu Gefahrstoffen konzipiert und realisiert. Die Architektur der Software entspricht der einer modernen Webanwendung und besteht aus einem Frontend, basierend auf Angular Framework, einem Backend, basierend auf Spring Framework sowie einer Oracle Database.

Es wurde der Ansatz einer Vier-Schichten-Architektur verfolgt. Jede dieser Schichten hat bestimmte Aufgaben. Zum Aufbau einer sauberen Struktur dürfen Komponenten einer höheren Schicht nur Komponenten derselben oder der direkt darunterliegenden tieferen Schicht verwenden.

Folgende Schichten sind definiert:

  1. Client: Benutzerschnittstelle des Systems, d. h. Dialoge des Frontends. Dazu gehören auch etwaige Umsysteme (wie z. B. Annahmeassistenten oder andere Fat Clients) oder Smartphone-Clients.
  2. Service: Veröffentlicht die Funktionalität des Systems nach außen hin für Clients, Batches oder Nachbarsysteme; Fassade, in der üblicherweise auch ein zentrales Transaktions- und Fehlerhandling angesiedelt sein sollte.
  3. Business Logik: Die eigentliche Geschäftslogik, mit der die Anwendungsfälle der Spezifikation umgesetzt werden.
  4. Datenzugriff: Kapselt den lesenden und schreibenden Zugriff auf Daten aus der Datenbank (Persistenz). Technische Querschnitts-Server-Komponenten lassen sich keiner dieser Schichten zuordnen und stehen prinzipiell in den drei Schichten Service, Logik und Datenzugriff zur Verfügung.
  5. Die Software wurde nach marktüblichen Methoden und Standards sowohl projektintern durch qualifiziertes Personal als auch durch Experten der Anwendungsdomäne mehreren intensiven Tests entsprechend den jeweiligen Entwicklungszyklen unterzogen. Die angegebenen Projektstunden beziehen sich auf die inhaltlichen, fachlichen und organisatorischen Betreuungsaufwände von A1.1 und A2 im Rahmen eines Studierendenprojektes. Die tatsächlichen Aufwände der Entwicklung durch Auszubildende/Studierende belaufen sich auf 1 800 Projektstunden.

Ergebnisse:

Das entwickelte Systems ermöglicht es, (internationale) Analyseverfahren und Messverfahren zu Gefahrstoffen darzustellen und zu pflegen. Das Frontend, basierend auf dem Angular Framework und das Backend, basierend auf dem Spring Framework sowie einer Oracle Database, bilden die Architektur der modernen Webanwendung.

Es beinhaltet die bereits vorhandenen Daten des Bestandssystems und stellt diese anfragespezifisch strukturiert dar.

Im Rahmen des Projektes konnten nicht nur die initialen fachlichen Anforderungen umgesetzt werden, sondern auch weitere im Laufe des Projektes aufgekommene Änderungs- und Ergänzungswünsche (bspw. gezielte Umbrüche in Texten durch "#"). Technische und fachliche Tests wurden erfolgreich durchgeführt, protokolliert und bestanden. Sobald die derzeitige Überführung von Bestandsdaten erfolgreich durchgeführt wurde, geht das System Anfang Jahr 2023 online.

Stand:

10.03.2023

Projekt

Gefördert durch:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Analyseverfahren, Informationssystem, Chemische Arbeitsstoffe

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