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Das Roboter-Kompetenz- und Interaktionstestcluster "rokit" aus 13 Forschungseinrichtungen, Unternehmen und öffentlicher Verwaltung wird als Projektverbund von 2022 bis 2025 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Cluster erforscht mobile Assistenzrobotik für ausgewählte Einsatzbereiche, wie Inspektion und Überwachung, Reinigung und Pflege sowie Mikrologistik und Transport. Durch die Entwicklungs- und Gestaltungsarbeiten werden Mensch-Roboter-Interaktionen im öffentlichen Raum praktisch umgesetzt werden können.
Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) erforscht gemeinsam mit Projektpartnern eine sichere und gesunde Mensch-Roboter-Interaktion mit mobiler Assistenzrobotik. Dazu werden Anforderungen an die Gestaltung sowie Test- und Validierungsmethoden für den Nutzungskontext entwickelt und erprobt.
Die Forschungsaktivitäten des Clusters werden im rokit-Hub koordiniert und in Thinktank, Methodenwerkstatt und Living-Lab methodisch strukturiert. Der Thinktank begleitet das Projekt wissenschaftlich und sichtet und systematisiert wissenschaftliche Erkenntnisse. Das IFA konzentriert sich auf den Bereich der Arbeitswelt und identifiziert Szenarien aus der Prävention im Arbeitsschutz, die Interaktionen auch im öffentlichen Raum sicherer und gesünder machen. Dazu werden wir Befragungen bei Stakeholdern aus der Arbeitswelt, z. B. von Experten der Unfallversicherungsträger auf dem Gebiet der mobilen Assistenzrobotik, durchführen, um deren Bedarfe zu identifizieren. Parallel werden relevante Anforderungen aus Normen und Regelwerken des Arbeitsschutzes zusammengetragen.
Die Methodenwerkstatt organisiert die Methodensammlung und ihren Einsatz in Interaktionsprozessen mit mobiler Assistenzrobotik aus sozial-, wirtschafts-, ingenieur-, natur- und rechtswissenschaftlichen Disziplinen des Projekts. Das IFA untersucht, inwieweit Methoden zur Analyse und Bewertung von Gefährdungen aus der Arbeitswelt auch im öffentlichen Raum angewendet werden können und welche Präventionsmaßnahmen erforderlich werden. Hier wird das IFA insbesondere Risiken, welche sich aus dem Einsatz von künstlicher Intelligenz ergeben, analysieren und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung formulieren, was als Basis einer strukturierten Prüfliste zur Validierung des KI-Systems dienen wird. Für mit der Sicherheitsfunktion "Leistungs- und Kraftbegrenzung" abgesicherte kollaborierende Roboter prüft das IFA in Bezug auf die Einhaltung biomechanischer Grenzwerte, inwiefern eine Vereinfachung der industriellen Risikobeurteilung für den öffentlichen Raum zulässig und umsetzbar ist. Des Weiteren wird sich das IFA mit der Validierung und Evaluation der Leistungsfähigkeit und der empfundenen Sicherheit der Mensch-Roboter-Interaktion beschäftigen.
Im Living Lab des Projekts werden Feldstudien zur Evaluation mobiler Assistenzrobotik im öffentlichen Raum durchgeführt, um daraus Best-Practices für die Entwicklung und zukünftige Risiko- und Gefährdungsbeurteilungen abzuleiten. Das IFA veröffentlicht für die Arbeitswelt wichtige Projektergebnisse in Fachpublikationen und informiert darüber auf Fachveranstaltungen der Unfallversicherungsträger.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gestaltung von Arbeit und Technik, Mechanische Gefährdungen, Gefährdungsübergreifende Fragestellungen
Schlagworte:Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken), Neue Technologien, Mensch-Maschine-Schnittstelle
Weitere Schlagworte zum Projekt:Assistenzrobotik, öffentlicher Raum, Künstliche Intelligenz, Mensch-Roboter-Kollaboration, Human Factors, Arbeitsschutz