abgeschlossen 12/2011
In der keramischen Industrie werden Produkte hergestellt, die in den unterschiedlichsten Branchen verwendet werden. Sowohl die verschiedenen Rohstoffe, die bei der Herstellung zum Einsatz kommen, als auch die Produkte können in unterschiedlichem Ausmaß Quarz oder Cristobalit enthalten. Da hierüber teilweise nur sporadisch Daten vorliegen, sollte eine systematische Bestandsaufnahme in unterschiedlichen Bereichen der keramischen Industrie durchgeführt werden. Mit diesen Informationen sollte die Gefährdungsbeurteilung im Hinblick auf mögliche Expositionen bei der Herstellung oder Verwendung von Produkten der keramischen Industrie unterstützt werden. Darüber hinaus sind die Ergebnisse auch für retrospektive Betrachtungen, z. B. im Rahmen epidemiologischer Studien, nutzbar.
Aus verschiedenen Bereichen der keramischen Industrie (begonnen wird mit der Porzellanindustrie) wurden im Rahmen eines Messprogramms repräsentative Produkte ausgewählt. Sowohl von den dafür verwendeten Rohstoffen als auch den Produkten - wo sinnvoll auch Zwischenprodukten - wurden Proben genommen und diese analysiert. Je nach Beschaffenheit mussten die Proben zunächst zerkleinert werden. An den pulverisierten Proben wurden Bestimmungen des Massengehalts an Quarz und Cristobalit durchgeführt. Bei pulverförmigen oder körnigen Materialien wurden zusätzlich auch der Quarz- und Cristobalitgehalt im Feinanteil ermittelt und die Korngrößenverteilung bestimmt. Für den Bereich der Herstellung keramischer Produkte konnte eine Verknüpfung der gewonnenen materialbezogenen Daten mit bereits vorhandenen Expositionsdaten (siehe Auswertung im BGIA-Report 8/2006) erfolgen.
Während der Projektlaufzeit wurden nur aus dem Bereich der Porzellanherstellung in verschiedenen Betrieben vom messtechnischen Dienst der VBG Materialproben von Rohstoffen und Produkten genommen und im Institut für Arbeitsschutz (IFA) im Hinblick auf die Gehalte an Quarz und Cristobalit untersucht. Bei pulverförmigen Rohstoffen wurde sowohl die Bestimmung im Original als auch im Feinanteil des Materials durchgeführt. Aus anderen Bereichen der keramischen Industrie konnten bisher keine Proben analysiert werden. Die Ergebnisse können vom Präventionsdienst der Unfallversicherungsträger (UVT) bei der Betreuung der Betriebe genutzt werden. Eine ursprünglich geplante Ausweitung des Projektes auf einem anderen Bereich der keramischen Industrie wäre wünschenswert, konnte jedoch im Rahmen dieses Projekts vom Initiator aus Zeitgründen nicht umgesetzt werden.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gefahrstoffe
Schlagworte:Stäube, Fasern, Partikeln, Exposition, Gefährdungsbeurteilung
Weitere Schlagworte zum Projekt:keramische Industrie, Quarz, Quarzanteil, Cristobalit, Cristobalitanteil, Porzellan, Gefährdungsbeurteilung