abgeschlossen 12/2011
Um die Lärmexposition an Arbeitsplätzen zu verringern, fordert die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung neben anderen Maßnahmen die schallabsorbierende Gestaltung von Arbeitsräumen.
Da in Betrieben mit besonderen Anforderungen an die Hygiene herkömmliche poröse Schallabsorber nicht eingesetzt werden können, sollten im Rahmen eines übergeordneten Projektes neue Absorber entwickelt werden, die durch eine geschlossene Membranoberfläche hygienisch unbedenklich sind und zudem auch bei tiefen Frequenzen eine hohe Schallabsorption aufweisen. Da geschlossene Membranoberflächen (z. B. Edelstahlfolie) die Schallabsorption negativ beeinflussen können, musste die Wirkung der Absorber im Labor überprüft werden.
Zur Anpassung an die Versuchsbedingungen wurde der Hallraum des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) durch kleinere bauliche Veränderungen schrittweise optimiert. Verschiedene Absorberkonzepte wurden im Hallraum installiert und es wurde die Schallabsorption nach DIN EN ISO 354 "Akustik - Messung der Schallabsorption in Hallräumen" (12/2003) über den üblichen Frequenzbereich hinaus auch für tiefe Frequenzen (<100 Hz) ermittelt.
Die Messungen zeigten, dass eine Konzentration von Schallabsorptionsmaterial in den Raumecken (Kantenabsorber) eine wesentlich bessere Absorptionswirkung bei tiefen Frequenzen zeigt als eine flächige Verteilung der gleichen Materialmenge. Die Untersuchungen ergaben, dass dieser Effekt nur dann erzielt wird, wenn die Kantenabsorber eine Dicke bzw. Tiefe von mindestens 400 mm aufweisen.
Die Abdeckung von Kantenabsorbern mit sehr dünnen Metallfolien als hygienisch einwandfreie Oberfläche führte bei Edelstahlfolien im Frequenzbereich oberhalb von ca. 500 Hz zu einer deutlichen Minderung der Absorption, während unterhalb von ca. 200 Hz keine nennenswerte Minderung der Absorption des Materials festgestellt wurde. Bei Verwendung von Aluminiumfolien gleicher Dicken wurde dagegen im gesamten Frequenzbereich keine nennenswerte Minderung der Absorption festgestellt.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Lärm/Vibrationen
Schlagworte:Lärm
Weitere Schlagworte zum Projekt:Raumakustik, Sprachverständlichkeit, Geräuschbelastung, tieffrequenter Lärm, Lärmminderung, Schallpegelminderung, Hygiene