Laufzeit: 01/2018 – 12/2022
Projektkürzel: IPA-143-HBM-Feuerwehr
Deskriptoren: Arbeitsumwelt, Gefahrstoffe, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Primärprävention
Ziel:
Mit Hilfe dieses Projektes soll geklärt werden, ob und wenn ja, wie viel von krebserzeugenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) im Feuerwehreinsatz bei der Brandbekämpfung über die Haut von Feuerwehreinsatzkräften aufgenommen wird.
Ausgangssituation:
In Deutschland gibt es ungefähr 40.000 hauptamtliche und 1,3 Millionen ehrenamtliche Feuerwehreinsatzkräfte. Diese sind bei ihren Einsätzen einer Vielzahl von Gefährdungen ausgesetzt. Diese Studie soll einen Einblick in die reale Expositionssituation von Feuerwehreinsatzkräften geben und als Grundlage für die Anpassung der Zentralen Expositions-Datenbank (ZED) dienen. Ergänzend dazu ist es auch wichtig, die Kontaminationen bzw. deren Einwirken auf die Einsatzkräfte selbst zu minimieren. Dieses Projekt soll helfen, Strategien und Verhaltensweisen zu entwickeln, um eine wirksame Expositionsvermeidung im Einsatzalltag zu erreichen. Langfristig sollen dadurch berufsbedingte bzw. durch die ehrenamtliche Tätigkeit erworbene Krebserkrankungen vermieden werden.
Studiendesign:
Diese Studie ist als Querschnittstudie angelegt. Die Studienteilnehmer werden dafür an einem definierten Zeitpunkt untersucht, um die akute Exposition gegenüber PAK bei realen Brandeinsätzen zu erfassen. Als Parameter für die chronische Belastung gegenüber krebserzeugenden Gefahrstoffen, wird die Exposition gegenüber Dioxine gemessen. Zudem werden einige Einsatzkräfte Baumwollwäsche unter der persönlichen Schutzausrüstung tragen, um die Kontamination der Haut zu erfassen. Nach dem Einsatz werden die gespendeten Urine auf PAK Stoffwechselprodukte untersucht. Insgesamt werden die Brandeinsätze in sieben verschiedenen Einsatzszenarien unterteilt. Die Expositionsverteilung innerhalb eines Szenarios und zwischen den Szenarien wird ermittelt. Insgesamt werden 250 Feuerwehreinsatzkräfte untersucht.
Umsetzung:
Im Projekt sollen insbesondere Strategien und Verhaltensweisen entwickelt bzw. auf den Bereich der Feuerwehr übertragen werden. Das Ziel ist eine wirksame Expositionsvermeidung im Einsatzalltag zu erreichen. Langfristig sollen dadurch berufsbedingte bzw. durch eine ehrenamtliche Tätigkeit verursachte Krebserkrankungen vermieden werden.
Kooperationen
Zusammenfassung der Studienergebnisse "Krebsrisiko im Feuerwehrdienst"
IPA Aktuell 04/2021: Biomonitoring von Feuerwehreinsatzkräften bei Realbränden"
IPA Journal 02/2021: Krebsrisiko im Feuerwehrdienst (PDF, 389 kB, barrierefrei)
Taeger D, Koslitz S, Käfferlein HU, Pelzl T, Heinrich B, Breuer D, Weiß T, Harth V, Behrens T, Brüning T. Exposure to polycyclic aromatic hydrocarbons assessed by biomonitoring of firefighters during fire operations in Germany. Int J Hyg Env Health 2023; 248: 114110 ((PDF), 2 MB) DOI 10.1016/j.ijheh.2023.114110
Casjens S, Brüning T, Taeger D. Das Krebsrisiko von Feuerwehreinsatzkräften. Ein systematisches review und Metanalyse Epidemiologischer Studien. ASU 2021; 06: 359-366 Zum vollständigen Artikel
Casjens S, Brüning T, Taeger D: Cancer risks of firefighters: a systematic review and meta-analysis of secular trends and region-specific differences. Int Arch Occup Environ Health 2020; 93: 839-852 DOI: 10.1007/S00420-020-01539-0
Casjens S, Brüning T, Taeger D: Cancer incidence and mortality in firefighters. APJCP 2020; 21: 575 DOI: 10.31557/APJCP.2020.21.3.575
Casjens S, Brüning T, Taeger D: Meta-Analysis of cancer risks of professional firefighters. Int J Canc 2019; 145: 1701 DOI: 10.1002/ijc.32404