Untersuchung zur Senkung der Exposition von Schweißern

Interventionsstudie

Laufzeit: 2020 - 2024

Projektkürzel: IPA-165-InterWeld

Deskriptoren: Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe, Gestaltung von Arbeit und Technik

Ziel
Unter realistischen Arbeitsbedingungen soll festgestellt werden, mit welchen technischen Maßnahmen eine Einhaltung aktueller Arbeitsplatzgrenzwerte beim Schweißen möglich ist (Mn, Ni, Schweißrauch (A), evtl. Cr(VI)). Im Fokus stehen die technische Schweißraucherfassung (z. B. brennerintegrierte Erfassung) und emissionsarme Schweißtechniken (z. B. Impulslichtbogen).

Ausgangssituation
Im metallverarbeitenden Gewerbe und in der Industrie ist Schweißen von Hand auch heute noch die wichtigste Verbindungstechnik. Die Tätigkeit kann mit verschiedenen gesundheitsgefährdenden Expositionen verbunden sein. Schweißrauch als komplexes Stoffgemisch wurde von der IARC als für den Menschen krebserregend eingestuft. Zur Begrenzung der Exposition gegenüber Schweißrauch gelten in Deutschland der allgemeine Staubgrenzwert (A-Staub: 1,25mg/m³; E-Staub: 10mg/m³) bzw. einzelne Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für luftgetragene Metalle und ihre Verbindungen, die je nach verarbeitetem Werkstoff im Schweißrauch enthalten sind (z.B. Mangan(A): 20µg/m³). Die Einhaltung des Arbeitsplatz Grenzwertes bereitet in der Praxis oft Schwierigkeiten.

Studiendesign
In einer experimentellen Pilotstudie wurden die aus unterschiedlichen Rahmenbedingungen resultierenden Expositionen des Schweißers beim standardisierten Schweißen eines Musterbauteils verglichen. Dabei wurden verschiedene Schweißtechniken und Absaugvarianten sowie verschiedene Werkstofflegierung und Blechstärken angewendet. Die Daten der Gefahrstoffmessungen werden zurzeit analysiert. Die Erkenntnisse dieser Pilotstudie werden im Konzept für eine Interventionsstudie in metallverarbeitenden Betrieben berücksichtigt. Interventionseffekten sollen durch personengetragene Luftmessungen am Arbeitsplatz und die Analyse von Arbeitsstoffen oder deren Metaboliten in Körperflüssigkeiten (Biomonitoring) vor und nach Etablierung expositionsmindernder Maßnahmen festgestellt werden. Die Untersuchung soll Potenzial und Grenzen bestimmter technischer Maßnahmen und deren Nutzbarkeit aufzeigen und Impulse für die Weiterentwicklung des Arbeitsschutzes zur Minderung der Gefährdung von Beschäftigten durch Schweißrauch liefern.