Laufzeit: 07/2022 - 05/2023
Deskriptoren: Arbeitssicherheit, psychische Beanspruchung
Ziel
Untersuchung der Langzeitauswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die psychische Beanspruchung der Beschäftigten in den Branchen Industrie, Öffentlicher Dienst, Finanzwesen, Öffentlicher Personennahverkehr und Einzelhandel.
Ausgangssituation
Bei diesem Forschungsvorhaben handelt es sich um die Follow-Up-Befragung der Beschäftigten, die bereits an der Baseline-Befragung der IPA-Studie „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandars und psychische Belastung“ zwischen Dezember 2020 und Juni 2021 teilnahmen.
In der Baseline-Befragung zeigte sich eine Zunahme der psychischen Beanspruchung in Form von schwereren Angst- und Depressionssymptomen zwischen der ersten SARS-CoV-2-Infektionswelle und der zweiten bzw. dritten Welle. Außerdem konnte ein Zusammenhang zwischen dem Arbeitsplatz-typischen SARS-CoV-2-Infektionsrisiko und der psychischen Beanspruchung identifiziert und bekannte Risikofaktoren (z.B. übermäßiges Engagement bei der Arbeit) bestätigt werden. Weitere wichtige Einflussfaktoren während der Pandemie, die sich negativ auf die psychische Gesundheit der Befragten auswirkten, waren ein als unzureichend wahrgenommener Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion am Arbeitsplatz, die reduzierte Interaktion mit Kollegen und Konflikte zwischen Arbeit und Privatsphäre (Work-Privacy-Konflikte).
Folgende Forschungsfragen sollen mit der Follow-Up-Befragung beantwortet werden:
Durchführung
Der Follow-Up-Fragebogen ist eine gekürzte Version des Baseline-Fragebogens. Die Follow-Up-Befragung wird ebenfalls als Online-Survey mittels des Online-Tools “Evasys“ des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) durchgeführt. Die Teilnehmenden der Baseline-Befragung, die einer erneuten Befragung zustimmten und eine E-Mail-Adresse hinterlegten (607/1548, 39%), erhalten von der zuständigen Treuhänderin per E-Mail eine Einladung zu der Follow-Up-Befragung.
Die Online-Umfrage soll Ende 2022 für 4 Wochen freigeschaltet sein. Anschließend werden die Daten vom IAG an das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA) übermittelt und dort ausgewertet.
Kooperationen mit
Casjens S, Taeger D, Brüning T, Behrens T. Altered mental distress among employees from different occupational groups and industries during the COVID-19 pandemic in Germany. J Occup environ Med 2022; 64: 874-880