IPA Journal 01/2024

Meldungen

Verbund-Projekt zur Entstehung von hellem Hautkrebs

Hautkrebserkrankungen aufgrund von verstärkter Sonnen-Einstrahlung nehmen zu. Diesen Trend wird der Klimawandel weiter verstärken. Beschäftigte, die sich berufsbedingt viel im Freien aufhalten, sind besonders gefährdet. Bei ihnen können durch die UV-Strahlung aktinische Keratosen (AK) entstehen. Sie treten im Gesicht, an den Handrücken, Unterarmen oder kahlen Stellen auf der Kopfhaut auf. Unbehandelt können sich AK zu hellem Hautkrebs in Form des sogenannten kutanen Plattenepithelzell-Karzinoms (cSCC) entwickeln. Seit 2015 können multiple aktinische Keratosen sowie cSCC selbst als Berufskrankheit der Nummer 5103 anerkannt werden.

Wie aber entsteht heller Hautkrebs aus der aktinischen Keratose? Was genau führt zu dieser Komplikation? Dieser Frage widmet sich ein Verbund-Projekt, in dem die Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie im St. Josef-Hospital Bochum und das IPA zusammenarbeiten. Die DGUV fördert die Studie mit 847.000 Euro.

Für die Untersuchung werden 300 Teilnehmende mit einer oder mehreren AK-Läsionen ausgewählt. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wird in halbjährlichen Intervallen mit Hilfe eines hochmodernen Scanners untersucht, wie sich die Läsionen entwickeln. Ziel des Projektes ist es, auf Basis klinisch-histologischer, molekularer und patienten-spezifischer Daten ein Bewertungssystem zu entwickeln, welches das Risiko für die Entwicklung zu cSCC und somit hellem Hautkrebs anzeigt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Therapien, Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmaßnahmen individuell für die Patientinnen und Patienten zu optimieren.

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Innovationspreis der DGAUM 2024: v.l.n.r. Prof. Drexler, Prof. Gomolka, PD Dr. Weistenhöfer, Prof. Brüning, Dr. Prager

Innovationspreis der DGAUM für Autorenkollektiv der BK 1301-Matrix

Anlässlich der 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) wurde der Innovationspreis der DGAUM dem Autorenkollektiv der Publikation „Das beruflich bedingte Harnblasenkarzinom – Die BK 1301-Matrix als Algorithmus und Entscheidungshilfe für eine Zusammenhangsbegutachtung“ um PD Dr. Wobbeke Weistenhöfer vom Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg, verliehen. Aus dem IPA zählten zu den Autoren Prof. Thomas Brüning, Dr. Dirk Pallapies und Dr. Tobias Weiß.

In seiner Laudatio hob der Präsident der DGAUM, Prof. Thomas Kraus aus Aachen, hervor, dass mit der Entwicklung dieses Algorithmus eine wichtiger Entscheidungshilfe für die Beurteilung von beruflich bedingten Harnblasenkarzinomen im Rahmen von Zusammenhangsbegutachtungen nun zur Verfügung stehe. Er sieht darin nur einen ersten Schritt und geht davon aus, dass weitere Matrizes auf der Grundlage der BK-Nr. 1301-Matrix folgen werden.

Der Innovationspreis der DGAUM wird seit 2006 an Einzelpersonen, Gruppen von Personen und Institutionen verliehen, die durch innovative Leistungen in Forschung, Lehre oder Weiter- und Fortbildung einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Fachgebietes geleistet haben.


Dr. Koch und Dr. Bury in die HBM-Kommission berufen

Dr. Holger Koch und Dr. Daniel Bury aus dem Kompetenz-Zentrum Toxikologie des IPA, wurden bis 2026 in die Human-Biomonitoring-Kommission des Umweltbundesamtes (UBA) berufen. Holger Koch wurde zum Vorsitzenden der HBM-Kommission ernannt. Die HBM-Kommission unterstützt das UBA bei der Bewertung der Schadstoffbelastungen des Menschen und berät sachkundig zu Fragen des Human-Biomonitorings. So legt sie zur einheitlichen Bewertung der Schadstoffbelastungen von Menschen für ausgewählte Stoffe sogenannte Beurteilungswerte in Form von Referenz- und HBM-Werten nach definierten Kriterien fest.

Michael Stock, Geschäftsführer der UK NRW zu Gast im IPA

Michael Stock, seit November 2023 Geschäftsführer der Unfallkasse NRW, besuchte im Februar das IPA, um sich zum Stand der Forschung und Kooperationsmöglichkeiten zu informieren. Zu Beginn gab Prof. Thomas Brüning, Institutsdirektor des IPA, einen Überblick über den Forschungsansatz des IPA. Dieser richtet sich eng an den Bedarfen der Unfallversicherungsträger aus und greift immer wieder direkte Fragestellungen aus der Praxis der Betriebe und Bildungseinrichtungen auf.

Auf dem anschließenden Rundgang konnte sich Michael Stock über die verschiedenen Forschungsprojekte der Kompetenz-Zentren informieren. Vorgestellt wurden Projekte wie das Kita-Projekt, das gemeinsam mit der UK NRW die allergische Belastung von Kindertagesstätten in NRW untersuchte. Biomonitoring, die Krebsfrüherkennung mittels nicht-invasiver Biomarker, das Projekt zu Feuerwehren und die IPA-Maskenstudie Schule waren weitere Themen. Zum Abschluss seines Besuchs zeigte sich Michael Stock beeindruckt von der interdisziplinären Forschung zu wichtigen Themen des Arbeitsschutzes und sieht für die Zukunft viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit.


Teilnahme an WHO-Meeting zur Risikobewertung von Zusatzstoffen

Dr. Dirk Pallapies aus dem IPA wurde zum zweiten Mal als Experte von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem JECFA-Meeting eingeladen.

JECFA steht für Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives, dem gemeinsamen Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe von WHO sowie Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO).

Dabei handelt es sich um einen unabhängigen Ausschuss wissenschaftlicher Expertinnen und Experten, der für die WHO, FAO und deren Mitgliedsstaaten Risikobewertungen unter anderem von Zusatzstoffen, Verunreinigungen und natürlich vorkommenden Toxinen in der Nahrung vornimmt und gegebenenfalls eine maximal erlaubte Tagesdosis festlegt.

Die Ergebnisse wurden jeweils auf den Webseiten von WHO und FAO publiziert.

Ninety-seventh report of the Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives

www.fao.org/3/cc8825en/cc8825en.pdf (CC8825EN, 3 MB, nicht barrierefrei)

Dr. Sylvia Rabstein in den Beirat der Arbeitszeitgesellschaft berufen

Im Oktober 2023 wurde Dr. Sylvia Rabstein, IPA, in den wissenschaftlichen Beirat der Arbeitszeitgesellschaft berufen. Die Arbeitszeitgesellschaft fördert den Austausch und die Zusammenarbeit von Forschenden auf dem Gebiet der Gestaltung von Arbeitszeit, insbesondere Schicht- und Nachtarbeit. Die Diskussion aktueller Erkenntnisse mit Organisationen, Betrieben und Regierungsvertretern und die Verbreitung von Wissen zur Arbeitszeitgestaltung tragen mit dazu bei, aktuelle Empfehlungen in die Praxis zu tragen.

https://arbeitszeitgesellschaft.wildapricot.org/