Ein kleiner Punkt im blauen Meer: Die querschnittgelähmte deutsche Goldmedaillengewinnerin Kirsten Bruhn schwimmt Zug um Zug gegen die Wellen. Der blinde Marathonläufer Henry Wanyoike läuft mit seinem Guide Joseph Kibunja durch den kenianischen Straßenverkehr. Der Australier Kurt Fearnley holt mit seinem Rennrollstuhl einen Lastwagen auf der Landstraße ein. Schon mit den ersten Szenen ist das Publikum mitten drin im Leben der drei Athleten der Dokumentation "GOLD - Du kannst mehr als Du denkst".
GOLD ist ein Dokumentarfilm über die Lebensgeschichten dreier außergewöhnlicher Menschen und Spitzensportler und ihren Weg zu den Paralympics London 2012: Henry Wanyoike (blinder Marathonläufer, Kenia), Kirsten Bruhn (querschnittgelähmte Schwimmerin, Deutschland) und Kurt Fearnley (Rennrollstuhlfahrer, Australien).
"Diese Athleten demonstrieren auf beeindruckende Art und Weise, was Menschen zu leisten im Stande sind. Die Bewegung des Paralympischen Sports und insbesondere die Paralympischen Spiele zeigen in idealer Weise, wie Sport unsere Gesellschaft zum Positiven verändern kann", sagt Filmproduzent Andreas F. Schneider, selbst ehemaliger Wettkampfsportler im Handbikefahren. Schneider weiß, wovon er spricht: Er ist als Achtzehnjähriger verunglückt und sitzt in Folge eines Badeunfalls im Rollstuhl. An eigenem Leib erfuhr er, welcher Anstrengungen es bedarf, sich in ein neues Leben zu kämpfen und welch wichtige Funktion der Sport dabei hat. "Es wird Zeit, dass unsere Gesellschaft die inspirierende Kraft des Paralympischen Sports erkennt und für sich selbst nutzt."
Grenzen überwinden, neue Ziele finden und sie mit Disziplin verfolgen- so kann jeder über sich hinauswachsen. Das ist die Botschaft von Denn jeder trägt etwas Außergewöhnliches und Wertvolles in sich. Das Motto "GOLD - Du kannst mehr, als Du denkst" ist eine Aufforderung, sich dieses Schatzes bewusst zu werden. In jedem von uns steckt GOLD!
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat diesen Film mit initiiert, weil er auf beeindruckende Weise die Inklusion zum Thema macht. Menschen mit einer Behinderung die größtmögliche gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten, ist eine der Leitlinien der gesetzlichen Unfallversicherung. Das gilt für die tagtägliche Arbeit mit Versicherten, die nach einem Arbeitsunfall oder einer Krankheit wieder ins Arbeitsleben eingegliedert werden sollen. Und es ist verankert im Aktionsplan zur Umsetzung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, den die gesetzliche Unfallversicherung verabschiedet hat.
"Die Zeit ist reif für Möglichkeiten, statt Mitgefühl", heißt es im Dokumentarfilm "GOLD - Du kannst mehr als Du denkst". Es ist ein Appell an die Gesellschaft, dass Menschen mit Behinderung nicht bemitleidet, sondern Bedingungen für eine gleichberechtigte Teilhabe geschaffen werden müssen. Der durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung mitfinanzierte Kinofilm feierte am 26. Februar 2013 Premiere. Dazu verwandelte sich der Technik-Hangar der Lufthansa Hamburg für 1400 geladene Gäste in einen Kinosaal.
Die Dokumentation ist nicht einfach nur ein Kinofilm. Es ist ein Projekt, das über vier Jahre gewachsen ist. "Als erstmals die Idee 'Wir machen einen Kinofilm' vorgestellt wurde, war ich skeptisch. Doch heute Abend bin ich stolz darauf, dieses Ergebnis mitgestaltet zu haben", so Dr. Joachim Breuer, zu der Zeit Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Ein Projekt dieser Art ist auch für die gesetzliche Unfallversicherung ungewöhnlich und ein vorläufiger Höhepunkt in ihrem Engagement für den Behindertensport. Doch die Entscheidung ist begründet: "Ein Kinofilm ist ein besonderes Medium, um mit den Themen Inklusion und Rehabilitation auch eine breite Öffentlichkeit zu erreichen", ergänzt Gregor Doepke, zu der Zeit Kommunikationschef der DGUV. Die Berichterstattung zu den Paralympics in London hat gezeigt, wie sehr die Spiele ein großes Publikum begeistern.
Die persönlichen Erfahrungen der drei Paralympioniken sensibilisieren für die Herausforderungen auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft. Das wird besonders klar, wenn Kurt Fearnley sagt: "Meine größte Angst ist es zu hören: Du darfst hier nicht rein, weil du im Rollstuhl sitzt". Nach den 107 Minuten Spielzeit wird "GOLD – Du kannst mehr als Du denkst" mit Standing Ovations und langem Applaus gewürdigt. Unter den prominenten Gästen waren auch Wladimir und Vitali Klitschko, Moderatorin Dana Schweiger und Hamburgs damaliger Erster Bürgermeister Olaf Scholz.